- Die Aachener Frühindustrialisierung
- Rot(h)e Erden
- Fafnirwerke
- Wasserturm
- Der Vichttalplan
- Otto Lehmann
- ESW Röhrenwerke
- Rheinische und industriegeschichtliche Spuren
- Die Stolberger Zink AG
- Tuchfabrik Nickel und Müller
- Heinrich Dubbel

Kolorierte Postkarte aus dem Jahre 1909.
Sie stellt die 1855 gegründete Concordiahütte in Eschweiler-Aue dar.
Die Aachener Frühindustrialisierung
Aachens Wirtschaftsgeschichte zeigt deutlich, wie günstige institutionelle Rahmenbedingungen, bereits vorhandenes unternehmerisches Kapital und Potenzial und eine bedeutende Nachfrage im Beginn des 19. Jahrhunderts gute Voraussetzungen für unternehmerisches Handeln und Wirtschaftswachstum boten. Im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland, aber auch zum europäischen Ausland, nahm Aachen im Prozess der Industrialisierung eine Vorreiterrolle ein. Anders als etwa die „klassischen“ Industrieregionen des Ruhrgebiets oder Sachsens kam in Aachen ein weiterer Faktor hinzu, der die wirtschaftliche und technologische Entwicklung dieser Region am Beginn der Industrialisierung nachhaltig prägen sollte: der umfangreiche Transfer von Kapital und technischem Know-how durch belgische Unternehmer aus dem wallonischen Grenzgebiet. Die belgische Grenzregion fungierte dabei gleichsam als Keimzelle für den Transfer englischer und belgischer Technologie, der eine weitreichende technisch-wirtschaftliche Umgestaltung des traditionsreichen Aachener Gewerbes zur Folge hatte.Rot(h)e Erden
"Was haben eine WDR-Fernsehserie, ein Fußballstadion in Dortmund und ein Verein schwuler Motorradfahrer gemeinsam?", fragte einmal die Süddeutsche Zeitung in ihrer Kolumne "ABC von NRW". Die Antwort, niemanden wird es überraschen, lautete natürlich: Rote Erde. Eine genauere Klärung des Begriffes blieb die Verfasserin dem Leser allerdings schuldig. Was nicht etwa daran lag, daß die Zeitung in München erscheint, wie böse Zungen vielleicht behaupten würden.Fafnirwerke
Um die Jahrhundertwende war die junge Automobilbauindustrie auschließlich von zahlreichen kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt. Allein in Deutschland existierten zwischen 1885 und 1920 mehr als hundert verschiedene Unternehmen, die häufig ebenso schnell wieder vom Markt verschwanden, wie sie entstanden waren. Mindestens sieben davon befanden sich in Aachen: Mit den Werken von FAFNIR, CUDELL, BÜSSING, SCHEIBLER, MANNESMANN-MULAG, GOOSSENS, LOCHNER & Co. und TALBOT besaß die Stadt sogar eine der höchsten Dichten von Automobilfabriken in ganz Deutschland. Heute ist dies kaum mehr bekannt. Lediglich die Firma Talbot hat das Markensterben der zwanziger Jahre überlebt. Freilich werden dort längst keine Automobile mehr produziert.Wasserturm
Die Anlagen der 1911 gegründeten Bergwerksgesellschaft Carolus Magnus in Übach-Palenberg sind nach der Stillegung der Grube am 1. November 1962 zum großen Teil beseitigt worden. Von den immer noch imposanten baulichen Resten der Grube stellt der Wasserturm ein besonders markantes Erinnerungsmal dar.Der Vichttalplan
Im Jahre 1496 gaben Wilhelm IV, Herzog von Jülich und Berg, und seine Gemahlin Sibilla von Brandenburg ihrem lieben Diener und Hausgenossen Vinzenz von Efferen Schloß und Herrlichkeit Stolberg zu erblichem Lehen. Die Burg und die wenigen Gebäude des kleinen Ortes Stolberg lagen auf der rechten Uferseite der Vicht. Auf der linken Seite des Vichtbaches grenzte das zum Herzogtum Jülich gehörende Stolberger Gebiet unmittelbar an die Ländereien und Besitzungen der Reichsabtei Kornelimünster. 1497 verlieh der neue Stolberger Burgherr einen oberhalb der Burg und auf der linken Vichtseite gelegenen Mühlenhammer an den Aachener Kupfermeister Heinrich Dollart. Diese Verlehnung wurde im Jahre 1506 der Ausgangspunkt eines langwierigen Streites um Landbesitz, Wasser- und sonstige Nutzungrsrechte zwischen den Herren von Stolberg und ihren Erben auf der einen und den Reichsäbten von Kornelimünster auf der anderen Seite. Nachdem die lokale Gerichtsbarkeit den Rechtsstreit zwischen den Parteien nicht beilegen konnte, gelangten die gerichtlichen Auseinandersetzungen im Jahre 1539 schließlich vor das Reichskammergericht nach Speyer. Diesem Reichskammergericht verdankt eine farbige, in ihren Ausmaßen von ca. 40 x 460 cm ungewöhnliche Karte des Vichttales ihre Entstehung.Otto Lehmann
Am 13. Januar 2015 jährte sich der 160. Geburtstag eines bedeutenden Physikers und ehemaligen Dozenten der Aachener Hochschule (RWTH). Viele von uns werden täglich mit den technischen Anwendungen seiner Entdeckungen konfrontiert, aber nur wenige vebinden sie mit einem Namen: LCD-Displays. Sein Name ist Otto Lehmann, seine Entdeckung sind die 'flüssigen Kristalle'.ESW Röhrenwerke
Die Firma ´ESW-Röhrenwerke GmbH` in Eschweiler ist als einziger größerer Betrieb der Eisen- und Stahlindustrie in dem einstmals von Schwerindustrie geprägten Indetal zwischen Eschweiler und Stolberg verblieben.Rheinische und industriegeschichtliche Spuren
Der vielleicht berühmteste Roman des wilhelminischen Zeitalters, der wie kaum ein anderer Einblicke in die deutsche Seele der Jahrhundertwende gewährt, und längst vom Skandal zur obligatorischen Schulbuchlektüre avanciert ist, bedarf keiner neuen Interpretationen. Trotzdem hält das Oevre Heinrich Manns mannigfache Überraschungen bereit. Während kaum eine Regung des prominenten Dichterbruders Thomas Mann unkommentiert blieb, ist das Werk Heinrichs, Chronist und Kritiker des Wilhelminismus, das "unentdeckteste". Es ist weder bibliographisch gesichert noch hinreichend gesichtet. Die umfangreichen Tagebücher sind nicht ediert.Die Stolberger Zink AG
Unter dem Titel „Geschichte, reif für's Fass“ berichtete die Süddeutsche Zeitung am 3. Januar 2006 auf ihrer prestigeträchtigen ‚Seite Drei’ über den Zentralen Bergungsort der Bundesrepublik Deutschland. Auf Mikrofilmen kopiert und in Bierfässern eingerollt, befindet sich hier das Wertvollste, was die Archivare Deutschlands an erhaltenswertem Kulturgut zusammengetragen haben. Atombombengesichert, in rund 200 Metern Tiefe, ist das Gedächtnis der Nation im Barbarastollen der stillgelegten Zeche Schauinsland in der Nähe der Schwarzwaldgemeinde Oberried untergebracht. Der Standort ist nicht nur im Hinblick auf zukünftige thermonukleare Katastrophen gut gewählt. Der Barbarastollen birgt nämlich nicht nur Kulturgut, er ist es selbst. Für einen Zeitraum von mehr als achthundert Jahren, vom Hohen Mittelalter bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, wurde hier Zink, Blei und Silber gefördert. In gewisser Weise steht die umgenutzte Zeche damit auch repräsentativ für den End- und Höhepunkt einer Branche des Bergbaus, deren Anfänge in Deutschland teilweise bis in ur- und frühgeschichtliche Epochen zurückreichen.Tuchfabrik Nickel und Müller
Die Tuchfabrik ‘Nickel & Müller GmbH Aachen‘ wurde im Jahre 1868 durch Hugo Nickel und C. H. Müller gegründet. Sie leiteten den Betrieb bis zu ihrem Ausscheiden 1890. Ab diesem Jahr stand der Betrieb unter der Leitung des ehemaligen Direktors der Tuchfabrik ‘Süßkind und Sternau‘, Hermann Simons.Heinrich Dubbel
Ingenieurstudenten aller Generationen dürfte der 'Dubbel' bekannt sein, das 'Taschenbuch für den Maschinenbau'. Der Herausgeber des Standardwerks für die produkt- und fertigungsorientierten Fachgebiete des Maschinenbaus, Heinrich Dubbel, wurde am 8. April 1873 als Sohn von Franz Dubbel und Gertrud Kesselkaul in Aachen geboren.